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ARBEIT

P5: Man muss schon auch mal Pause machen. Sich erholen, neue Energie schöpfen. Um so entspannt und mit neuer Kraft wieder in die Arbeit zu starten! (Vgl. Tom Hodgkinson: How To Be Idle. 2005, sowie Business-Blogs wie zum Beispiel http://www.hannestreichl.com/kreativer-durch-faulheit/ aufgerufen am 12.12. 2008) So kann ein Power-Nap die Arbeitskraft um 60% steigern! (Vgl. Süddeutsche Zeitung vom 13.02.2007 unter Berufung auf eine Studie der NASA) Kreativ-Entspannung hilft, dass man vor Ideen im Job nur so sprudelt! Darum zahlen viele Arbeitgeber ihren Beschäftigten auch Relax-Sessions. Das ist im Endeffekt viel effektiver als durchzuarbeiten. Rekreation ist das Stichwort. „Recreation“. (Vgl. z.B. Studiengang “Recreation and Leisure Studies” der University of Waterloo http://www.ahs.uwaterloo.ca/rec/undergraduate/recbusiness.htm oder der California State University Long Beach http://www.csulb.edu/colleges/chhs/departments/recreation-and-leisure-studies/)

P5: Die meisten Kreativitäts-Techniken betrachten nur die Arbeitssituation. Aber Untersuchungen haben gezeigt, dass auch die Off-Time, also die Zeit, in der nicht an dem Problem gearbeitet wird, wie die Freizeit, sich optimal für den Job nutzen lassen. Beim relaxen zum Beispiel, dabei kommen einem oft Ideen, wo dann der Chef fragt, „Mensch, wo haben sie das denn wieder her?“ Also: auch die Freizeit der Mitarbeiter kann produktiv sein für ein Unternehmen. (Vgl. Studie der Nach Universität St. Gallen o.A. zitiert in: Albers, Markus: Morgen Komm Ich Später Rein. Frankfurt/Main. 2008)

P1: Der protestantische Arbeitsethos hat die Arbeit in den Stand des Gottestdienstes erhoben. Zu einer heiligen Pflicht. Davor war sie eher eine Tätigkeit, die eben erledigt werden musste. Durch diese Erhöhung der Arbeit wurde auch die Muße, die Untätigkeit, zur Sünde wider Gottes Gebot. (Vgl. Max Weber: “Die protestantische Ethik und der ‘Geist’ des Kapitalismus”. in: Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie. 1920; sowie Wolfgang Huber : Hat das protestantische Arbeitsethos noch eine Zukunft? http://www.ekd.de/print.php?file=/arbeit/huber-v1.html abgerufen am 5.2. 2009. sowie: Schneider, Wolfgang: Die Enzyklopädie der Faulheit. Frankfurt am Main 2003S 15f, 63 u.a. sowie Straub, Eberhard: Vom Nichtstun. Berlin 2004. S 120, 122)

P1: Durch den Glauben daran, dass die Arbeit schon ein Wert an sich ist, wird zu viel Schaden angerichtet. (Vgl. Russell, Bertrand: Lob des Müßiggangs. Zürich 1970) Ob Arbeit schadet oder nützt, ob sie Freude macht oder nicht, ob sie die Welt verbessert oder zerstört, ... das ist ganz egal, Hauptsache, es wird gearbeitet. (Vgl. Tucholsky, Kurt; Morgens Um Acht, in Gesammelte Werke. Reinbek bei Hamburg. 1961)
Wir müssen in den Industrieländern etwas anderes predigen! Der Weg zum Glück führt an einer organisierten Arbeitseinschränkung nicht vorbei.
(Vgl. Russell, Bertrand: Lob des Müßiggangs. Zürich 1970 sowie Vgl. Keynes, John Maynard: Economic Possibilities for Our Grandchildren, in: Essays in Persuasion, London 1931. dazu auch Revisiting Keynes. Pecchi/Piga Hrsg. 2008)

P3: Für mich und eigentlich für alle, die in so einem Bereich arbeiten, die so einen Beruf haben, wo sie sagen, wenn sie kein Geld verdienen müssten, würden sie so ziemlich das machen wie jetzt auch, da kann man nicht sagen dass das jetzt Arbeit ist und das nicht. Also könnte man jetzt sagen, dass das ein Leben in Muße ist, in produktiver, aktiver Muße. Aber so stimmt das dann doch nicht, weil auch so ein Leben, so eine Tätigkeit, Charakteristika von Arbeit hat. Ist das jetzt ein Leben in ständiger Muße, oder in totaler Arbeit? Das ist das Los der freien Kreativen. (Vgl. Diskussion um die “digitale Boheme“ (Station Rose 1995, Friebe/Lobo: „Wir nennen es Arbeit“, 2006) und das „neue Prekariat“)

P3: Für mich sind diese Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit oder Arbeit und Muße gar nicht so gegeben. Einerseits kann man da sagen: „Juhu, ich verdiene Geld mit dem, das sonst mein Hobby ist, und bin Teil der neuen schicken digitalen Boheme“. Aber wenn du in deinem Leben hauptsächlich eine Tätigkeit hast, und diese machst du zu deiner Geldquelle, also zu deiner Arbeit, dann ist das auch nichts anderes als totale Arbeit, ohne Entrinnen. (Vgl. Diskussion um die “digitale Boheme“ (Station Rose 1995, Friebe/Lobo: „Wir nennen es Arbeit“, 2006), zum Beispiel: Klopp, Tina: „Frei und willig“ in: Konkret. Heft 12 Dezember 2006. S. 59.)

P5: Da will ich Sie jetzt mal was fragen. Sehen Sie die ganzen Arbeitslosen? Meinen Sie, die sind glücklich? Nur wer arbeitet, hat einem Platz im Leben. Da weiß man, wo man hingehört. Wozu man da ist. Und dass braucht man, jeden Tag. (dt. Volksweisheit)

P1: Wozu soll es denn sonst da sein? Verstehen Sie, es ist doch so, dass man arbeitet, um keine Arbeit zu haben. Arbeit, das ist was, das muss erledigt werden. Aber das richtige Leben, das ist das nicht, dass ist das, was nicht Arbeit ist. Was eben diese Muße ist. Also wir verzichten auf Muße, wir arbeiten, damit wir Muße haben. (Vgl. Aristoteles: Nikomachische Ethik, 10, 7 )

P4: Arbeit ist nutzende Tätigkeit. Daher hat sie laut Definition ihren Sinn nicht in sich selbst. Das, was man Freizeit nennt, ist ja keinesfalls schon Muße. Freizeit dient der Erholung, hat daher einen Zweck, und ist somit der Arbeit zuzuordnen. (Vgl. Pieper, Josef: Muße und Kult. München 2007. S 102ff)
Müßiggang ist also nicht das Gegenteil von Arbeit, sondern Müßiggang ist etwas, was aus der Arbeitswelt hinausfällt, was weder in die Arbeit, noch in die Freizeit einzuordnen ist. Es ist ein Zustand, der die Werte der heutigen Arbeits-Freizeit-Gesellschaft für sich nicht anerkennt. (Vgl. Franz Schandl Rezension von: Erich Ribolits: Berufspädagogoische Streutschrift wider die Totalverzweckung des Menschen im Post-Fordismus, in: Liesenfeld, Gertraud/Österreichisches Museum für Völkerkunde: Nichts tun. Vom flanieren, pausieren, blaumachen und müßiggehen; [Sonderausstellung 9. Juni bis 5. November 2000]. Wien 2000)

ZWECK und NUTZEN

P1: So ein „was nützt das“ ist immer ein Totschlagargument gegen jede Kultur oder Bildung, die diesen Namen verdient. Stellen Sie sich doch mal vor, einer schreibt ein Theaterstück oder malt ein Bild und fragt sich ständig „Was nützt das?“ Wie absurd, da wird nie was draus. Zweck ist der Tod der Kultur.
Wenn man ständig nach dem Zweck von Allem fragt, also die totale Verzweckung von Allem anstrebt, wird man sich in kurzer Zeit in einer Welt wieder finden, in der Leben gleich-bedeutend ist mit einem komfortablen Überleben.

P2: Es gibt Dinge, die man nicht tun kann, „um.. zu“ oder „damit...“. Man tut sie entweder gar nicht, oder man tut sie, weil sie sinnvoll in sich selbst sind. Pieper, Josef: Muße und Kult. München 2007

P5: Unternehmen denken ökonomisch. Und was ist von jemand zu halten, der jahrelang studiert, was er im Beruf nicht zur Anwendung bringen kann? Ökonomisches Denken ist von so einem vermutlich weniger zu erwarten.

NICHTS TUN

P4: Wobei „nichts tun“ ja eigentlich gar nicht geht. Stellen Sie sich mal vor, Sie tun gar nichts. Wenn man sagt, „nichts tun“, dann meint man ja eigentlich „nichts Bestimmtes tun“, also nichts Bewusstes, nichts Konzentriertes. Bei diesem „Nichts tun“ braucht man sein hochgerüstetes, hochpotentes Gehirn gar nicht. Und jetzt achten Sie mal darauf, was ihr Gehirn macht, wenn es so freigestellt ist! Das kann ja auch nicht nichts machen. (Vgl. Duncker, Karl, Zur Psychologie des produktiven Denkens. Berlin 1974)

P3: Um sich da wirklich hin zu kriegen, das ist heutzutage, wo es so viele Ablenkungen gibt, ist das fast schon selbst eine Kunst. Man muss das Nichtstun mit Methode und auch Vergnügen pflegen, sonst kommt man damit auf keinen grünen Zweig. (Vgl. Hesse, Hermann, o.A. in: Liesenfeld, Gertraud/Österreichisches Museum für Völkerkunde: Nichts tun. vom flanieren, pausieren, blaumachen und müßiggehen; [Sonderausstellung 9. Juni bis 5. November 2000]. Wien 2000. S 112)

P3: Das ganze Malen und Schreiben und Produzieren, das ist doch eigentlich nur Nebensache. Das Wesentliche ist doch das Denken und das Dichten, und das ist nur durch Passivität möglich. (Schlegel, Friedrich von: Idylle über den Müßiggang. In: Lucinde. Stuttgart 1999)

P3: Man wird ja ohne jede Betätigung noch mal einsamer. Aber Einsamkeit und Faulheit, die liebkosen halt die Phantasie. (Vgl. Dostoevskij, Fedor M.: Der Idiot. Gütersloh 1986)

P3: Der Künstler ist in erster Linie ein Faulenzer, ein Nichtstuer. Und das zeichnet ihr aus, das ist seine Qualität. (Vgl. Miguel De Unamuno o.A. in: Schneider, Wolfgang: Die Enzyklopädie der Faulheit. Frankfurt am Main 2003. S92)

P5: Jeder hat seinen Teil beizutragen, und wenn einer da nichts tut, dann kann er auch keine Ansprüche erheben. So ist nun mal unser System. Wer nichts macht, der bringt‘s zu nichts. (Vgl. u.a. Bibel, 2. Thessalonicher, 3,10.)

P5: Das Glück der Faulen ist ein falsches Glück, ein gestohlenes Glück. Faulenzerei ist auch immer eine Missachtung der anderen, die sich anstrengen und jeden morgen zur Arbeit gehen.
(Vgl. Studie des Institut für Demoskopie Allensbach 2007, in: http://www.focus.de/karriere/management/arbeitsmarkt_aid_124355.html abgerufen am 5.1. 2009)

P2: Müßiggang ist das einzige Fragment von Gottähnlichkeit, das uns noch aus dem Paradies geblieben ist. Die Arbeit gab es erst nach den Vertreibung aus dem Paradies. Ähnlich ist das in anderen Religionen auch: Götter sind immer Meister des Müßiggangs. (Vgl. Schlegel, Friedrich von: Idylle über den Müßiggang. In: Lucinde. Stuttgart 1999)

KOPFINNENANSICHT

P3: Das ganze kreative, das künstlerische Schaffen, das ist nur möglich in einer Situation, die poetisch, das heißt schöpferisch ist. Und das kann nur durch Trägheit entstehen. (Vgl. Miguel De Unamuno o.A. Schneider, Wolfgang: Die Enzyklopädie der Faulheit. Frankfurt am Main 2003. S92)

P4: Gemeinhin geht man ja davon aus, dass man Probleme durch logisches Denken lösen muss, wobei Ursachen und Wirkungen berechnet werden. Man kann aber gar nicht über alle kausalen Wechselwirkungen Bescheid wissen. Deshalb ist das all zu strenge Festhalten an so einem konventionellen Denken nicht förderlich für das Lösen mancher Probleme. Statt dessen empfieht sich eine so genannte schöpferischen Pause, in der nicht kontrolliert über das Problem nachgedacht wird. Das spielerische Denken hat Chancen, unlogische oder verdeckte Zusammenhänge zu erfassen, die für die Problemlösung auch verwendbar sind. (Vgl. Duncker, Karl, Zur Psychologie des produktiven Denkens. Berlin 1974 S.149f)

P3: Das Brüten unterscheidet sich ja so vom Denken, dass man beim Brüten in einem Zustand, ja, fast geistiger Umnachtung herumdümpelt, und dabei in totaler Zerstreuung und gleichzeitig totaler Konzentration an alles gleichzeitig denkt. Aber völlig passiv, völlig ungesteuert: man kann sich nicht aussuchen, über was man brütet. (Vgl. Haas, Wolf: Das Wetter von 15 Jahren; Haas, Wolf: Der Knochenmann; Haas, Wolf: Komm, süßer Tod.)
Manche Menschen haben da echt ein Talent für, die können nicht anders. Oder wenn man einen ordentlichen Kater hat, das hilft auch sehr. Jedenfalls darf man nicht so tun als würde man alles verstehen, weil ein Problem braucht man schon zum Brüten. (Vgl. Duncker, Karl, Zur Psychologie des produktiven Denkens. Berlin 1974 S 41ff)

P3: Man denkt assoziativ, fantasierend. Man kann seinen engstirnigen Fokus, also das gewohnte Denkmuster, das kann man verlassen und andere Aspekte betrachten. (Vgl. Duncker, Karl, Zur Psychologie des produktiven Denkens. Berlin 1974 S 149ff) Also Dinge in der zweiten Reihe, die sind ja oft die interessanteren.

P4: Der Geistesblitz beruht darauf, dass die so genannte kritische Figur, also das abstrakte Prinzip, das wir zufällig irgendwo sehen, seine Bedeutung ändert, und das kippt in unser Problemfeld hinein. (Vgl. Duncker, Karl, Zur Psychologie des produktiven Denkens. Berlin 1974: S 35)
Also: Intelligentes Verstehen und problemlösendes Denken beruhen beide auf der Umstrukturierung im Bereich des vorbewussten Denkmaterials. (Vgl. Duncker, Karl, Zur Psychologie des produktiven Denkens. Berlin 1974 S 24ff, 144, sowie Székely, Lajos: Denkverlauf, Einsamkeit und Angst. experimentelle u. psychoanalytische Untersuchungen über das kreative Denken. Bern 1976 S.142)

P2: Natürlich ist Erkennen, und philosophisches Erkennen im Besonderen, nicht möglich ohne konzentriertes, logisches Denken, ohne geistige Arbeit. Dennoch ist darin etwas, und zwar etwas Wesentliches, das nicht Arbeit ist. (Vgl. Pieper, Josef: Muße und Kult. München 2007)

KULTUR

P5: Glück entwickelt sich in der Arbeit; Wenn man eine Arbeit hat, kann man in der Erfüllung seiner Pflichten seine Freiheit finden.

P1: Arbeit, Arbeit! Ja, notwendig schon, aber, wie gesagt: ein notwendiges Übel. Das die freien Menschen tunlichst anderen überlassen sollten. Denn: wer arbeitet, kann sich nicht bilden. Weder seinen Geist, noch seinen Charakter. Nur wer nicht arbeitet, kann sich als Mensch entfalten.
Sehen Sie dass ruhig als elitär an. Ja, wer arbeitet, kann sich nicht zu voller Blüte bringen. (Vgl. Antike /Aristotelische Auffassung von Muße, z.B. Kullmann, Wolfgang: Aristoteles und die moderne Wissenschaft. Stuttgart 1998 S400f, 419f)

P2: Freiheit und Selbstbestimmung hängen vor allem davon ab, sich vorübergehend von der Welt zu lösen, ihr den Rücken zu kehren, und sich auf sich selbst zurückzuziehen. (Vgl. Straub, Eberhard: Vom Nichtstun. Berlin 2004, S130) Nietzsche hat das mal so gesagt: „Wer vom Tage nicht zwei Drittel für sich hat, ist ein Sklave, sei er übrigens, wer er wolle: Staatsmann, Kaufmann, Beamter, Gelehrter.“ (Vgl. Nietzsche, Friedrich: Menschliches, Allzumenschliches, Werke I - V., Bd. I, Frankfurt/M, Berlin, Wien, 1979, S. 620) Aber es hängt ja nicht primär an der Zeit, sondern an der inneren, ja der seelischen, Einstellung. Sklaven, oder ich spreche da von Proletariern, sind Menschen, die unabhängig von der sozialen Schicht durch ihre Arbeit deswegen voll ausgefüllt sind, weil ihr innerer Lebensraum so eingeschrumpft ist, das sie sich ein sinnvolles Tun jenseits der Arbeit gar nicht mehr vorstellen können. Wer nicht zur Muße fähig ist, kann auch nicht frei sein. (Vgl. Pieper, Josef: Muße und Kult. München 2007 S103f)

P2: Es ist notwendig zur Vollkommenheit der menschlichen Gemeinschaft, dass es Menschen gibt, die sich dem Leben der Beschauung hingeben. (Vgl. Thomas von Aquin, Setenzenkomentar, 4d 26 1,2: in Pieper, Josef: Muße und Kult. München 2007) Dieses geistige Leben dient nicht nur zur Vervollkommnung des Einzelnen. Sondern nutzt allen, der gesamten Gesellschaft. Ohne die Klasse der Müßiggänger wären die Menschen heute noch Barbaren. (Vgl. Russell, Bertrand: Lob des Müßiggangs. Zürich 1970) Muße ist der Nährboden der Kultur.

P1: Da hat man Raum, nichtwahr, und kann sich um das kümmern, was zählt. Kunst, Und Wissenschaft, Und Philosophie: Wie wollen wir leben? Was ist gut? Darum geht es doch. Und nicht darum, wie das Brot auf den Tisch kommt. (Vgl. Antike /Aristotelische Auffassung von Muße, z.B. bei Kullmann, Wolfgang: Aristoteles und die moderne Wissenschaft. Stuttgart 1998 S400f, 419f)

P2: Kultur braucht Sklaven. Maschinen können das auch sein, diese Sklaven müssen keine Menschen sein, aber wenn man Kultur will, wenn man Zivilisation will, dann braucht man Schultern, die die Last der notwendigen Arbeit tragen. (Vgl. Wilde, Oscar: Der Sozialismus und die Seele des Mensch. Zürich 1970)